Bautagebuch
Teil 1 - Mit Kreuzhacke und Presslufthammer
Mauern fallen, Treppen werden abgetragen und ein neues Raumgefühl entsteht. Nach vielen Anträgen, Telefonaten, Bauberatungen und Sitzungen beginnen jetzt die Arbeiten in der Heilandskirche.
Das Stadtteilzentrum Westkreuz wird gebaut! Zunächst werden alle Wände im Unterdeck abgerissen und die Treppe zum oberen Kirchraum zurückgebaut. Es entsteht ein neuer Blick in das alte Kirchenschiff.
Wenn Sie zur Baustellenführung am 30.1. um 14.00 Uhr (Weitere Infos folgen) kommen, können Sie ein wenig von dem Raumerlebnis mitnehmen, wie es vor dem Umbau der Kirche 1982 zu erleben war. Wir werden hier, auf Instagramm sowie unserer Homapage in regelmäßigen Abständen über die aktuelle Bausituation.
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Teil 2 - Es trägt uns mehr als gedacht
Tragende Wände verhindern den schnellen Durchbruch. Dank des ambitionierten Planerteams sind erste Lösungsvorschläge schon auf dem Tisch. Während mit Helm und Ohrenschützern die Bauarbeiter im Unterdeck Platz machen, beraten Architekten und Kirchvorsteher*innen über die Materialität der Fußböden.
Bald ist es so weit, dann reicht der Blick wieder vom Eingangsportal bis zu der Stelle, wo einst der Altar stand.
Nach 40 Jahren öffnet sich wieder der Raum in der Weite.
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Teil 3 - O Heiland reiß die Treppe ab!
Ein Advents(Ankunfts)lied besingt den Heiland, der uns den Himmel aufreißt.Die erste Strophe könnte Programm für das Westkreuz und für die jetzige Bauphase sein. O Heiland, reiß die Himmel auf, Herab, herab, vom Himmel lauf,Reiß ab vom Himmel Tor und Tür, Reiß ab, wo Schloß und Riegel für! In dieser Woche fiel die alte Treppe. Jetzt ist Platz für die Himmelstreppe. Dort, wo jetzt mit Presslufthammern und schwerem Gerät der Beton gespalten wird, wird durch zwei Flügelarme der Treppe das Unterdeck mit dem Kirchraum verbunden. Zurzeit wird über die Fußbodenbeläge beraten. Einladend, robust, pflegeleicht und freundlich fürs Auge sollen sie sein.
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Teil 4 - Ob das gut geht?
In den letzten beiden Wochen wurden die Treppe, Wände und der Betonfußboden abgebrochen und entfernt. Staub, Schmutz, Schutt prägen das Bild zwischen den Baumaschinen und Handwerkern. Zum Schluss stürzte sogar noch ein Teil der alten Treppe ein und verletzte einen Arbeiter. Diese Treppe lang schon immer quer. Jetzt ist auch ein Teil der oberen Decke entfernt. Die Baufreiheit für die Himmelstreppe ist geschaffen. Wer in alte Substanz eingreift, muss immer mit Überraschungen rechnen. Dann heißt es alternative Lösungen finden, die den Grundgedanken eines offenen Hauses am besten noch verstärkt. Da ist eine Wand tragend oder ein alter Schornstein lässt sich nur mit hohen Kosten entfernen. Kapitelle sind fest in den abzureißenden Mauern eingeputzt, dass nur mit großer Sorgfalt gearbeitet werden kann. Die Kosten lassen uns im Blick auf unsere Kasse schon manchmal unruhig werden. Aber wir vertrauen darauf, dass uns Menschen unterstützen und auf unserem Vorhaben Segen liegt.
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Teil 5 - Baufreiheit mit Herz und Verstand
Seit über zwei Monaten finden in der Kirche Abbrucharbeiten statt. Wände sind eingerissen. Der Blick ist frei und wir können von der Eingangshalle jetzt wieder bis in den ehemaligen Altarraum sehen. Der alte Raum breitet sich vor uns aus. Wo früher die vielen Kirchenbänke standen, sehen wir jetzt Sand, Erde und Kies. Der Betonfußboden aus den 80iger Jahren ist entfernt. Der Grund ist befestigt und wir beginnen mit dem Einbau der neuen Bodenplatte und setzen die Fundamente für die Himmelstreppe. Aufträge für den Aufzug, die Elektrik und den Heizungseinbau wurden vergeben.
Wir sind im Zeitplan! Bei den Planungen sind wir in einem guten Gespräch zwischen Vertretern des Kirchenvorstandes, den Architekten und den Firmen. Änderungen im Fortgang werden abgestimmt und alle haben das Ziel vor Augen, dass wir hier für die Menschen im Stadtteil und für alle, die zu uns kommen, einen Ort der Begegnung, Kultur und des Glaubens schaffen. Gehen Sie mit uns, wenn wir mit dem Stadtteilzentrum Westkreuz Räume des Friedens und der Lebensfreude schaffen. Weitere Bilder auf unserer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/STZ.Westkreuz
Teil 6 - Licht scheint in die Finsternis
Es ist jetzt ein beeindruckendes Erlebnis, wenn das Licht aus der Höhe durch die Kirchenfenster in das zukünftige Foyer scheint. Dort, wo Mauern jegliches Tageslicht versperrten, stehen wir jetzt in einem lichtdurchfluteten Raum. Es ist der Ort, an dem die Himmelstreppe aufgerichtet wird. Alle Besucher*innen, die diese Treppe am Tag betreten, werden im Licht stehen. Und am Abend wird sanftes Licht den Weg in das Oberdeck weisen. Die technische Herausforderung wird im Aufbau der Treppe liegen. Die Bodenplatte ist gegossen und Baufreiheit ist in einem der Wendelsteintürme gegeben, sodass der Aufzug eingebaut werden kann. Weiterhin planen wir im Oberdeck die Gewölbe zu sichern und zu entsalzen. Das Außengelände wollen wir als Ort des Verweilens gestalten. Wir befinden uns auf dem Weg und erkennen, was es für eine gewaltige Aufgabe für eine Gemeinde ist, eine Kirche neu für die Menschen zu erschließen. Wir freuen uns, wenn Sie uns durch Rückmeldungen oder Spenden Mut machen. Weitere Bilder auf unserer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/STZ.Westkreuz
Teil 8 - Wie kommt man in den Himmel?
Ganz einfach! Sie gehen zum Heiland in die Weißenfelser Str. 16, betreten die Kirche und bewundern die sich im Bau befindende Himmelstreppe. Dort begegnen Sie einem Zimmermann, der in fachmännischer Feinarbeit den Zugang zum Himmel verschalt. Ein Meisterwerk! Mit dem Blick in das Gewölbe erahnen Sie schon, wohin es Sie führt, wenn die Himmelstreppe für Sie freigegeben wird und die Pforte des Himmels offensteht. Zurzeit werden alle Vorbereitungen getroffen, die geschwungene Himmelstreppe mit ihren beiden Flügeln in einem Guss in den Kirchraum zu setzen. Damit wird auf ästhetische Weise das Unterdeck mit dem Oberdeck des Stadtteilzentrums verbunden.Außerdem wird am Aufzug in einem der kleinen Türme gearbeitet.
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Teil 10 - Aus einem Guss
Am 8 Juli war es so weit. Der Spezialbeton wurde angeliefert. Der Zimmermann hatte die Verschalung der Himmelstreppe wie ein Kunstwerk in das Kirchenschiff gezaubert. Die Maurer formten ein unglaublich kompliziertes Eisengerüst in die Treppe, damit der Beton seine Verbindung und Stabilität bekommt. Jetzt wurde aus einem Guss die gesamte Himmelstreppe in die Verschalung gegossen. Aus einem Schlauch von ca. 15cm Durchmesser strömte der flüssige Beton in die Treppenanlage. Sieben Männer stellten sich mit allem handwerklichen Geschick dem einfließenden Beton entgegen und gaben ihm die entsprechende Richtung. Es wurde mit vibrierenden Rüttelstäben verdichtet, Beton nachgefüllt und mit Kellen glattgezogen. Am Morgen sagte der Zimmermann: „Gebetet habe ich heute schon, damit alles gut geht – die Schalung hält und niemand zu Schaden kommt.“ Jetzt steht SIE, die Himmelstreppe. Noch liegt sie in ihrem Bett, aber in 3-4 Wochen wird die Verschalung entfernt und dann steht sie schwebend vor uns.
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Teil 12 - 1. Preis für das RaumWunder Heilandskirche
Während auf der Baustelle die Elektriker alles vorbereiten, damit wir im Unterdeck eine gute Beleuchtung bekommen, die Maurer Ziegelwände reinigen, verputzen oder die Emporenbrüstung behutsam in ihre Einzelteile zerlegt, um sie in Teilen neu aufzusetzen, durften drei Mitglieder aus dem Kirchenvorstand nach Köln fahren, um den 1.Preis der Stiftung KiBa (Kirchenbau)2022 entgegenzunehmen.Manchmal schwebt bei uns eben nicht nur die wundervolle Himmelstreppe, sondern auch wir heben ein bisschen ab. Denn wir sind stolz und freuen uns über diesen Preis. Er dient auch dazu, diese vergessene Kirche wieder ins Licht zu rücken. Auch wenn uns die Preisentwicklung des Baus wieder radikal erdet, werden wir nicht davon ablassen, dieses RaumWunder Heilandskirche als öffentlichen Ort zu gestalten.
Jedes Gebet, jedes Weitersagen, jede Spende trägt uns ans Ziel.
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Teil 14 - Volle Energie
Es ist ein ambivalentes Gefühl. Einerseits bauen wir die Heizung in die Kirche ein und müssen sie in Betrieb nehmen, damit der Estrich fachgerecht abtrocknen kann, andererseits erkennen wir, wie sparsam wir mit Energie umzugehen haben. Dabei handelt es sich eben nicht allein um die Kosten. Wir haben eine Verantwortung, mit den Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen und müssen zugleich alternative Energiequellen erschließen. Im Blick auf den Bau des Stadtteilzentrums schaffen wir einen Ort, um all diese Fragen in einem gesellschaftlichen…weltweiten Kontext zu diskutieren und Lösungsansätzen nachzugehen. Zum Bau: In diesen Tagen wird der Estrich aufgetragen und die Gewölbeputzarbeiten im Unterdeck sind fast abgeschlossen. Die Vorarbeiten für die Sanierung des Oberdecks und des Außengeländes laufen auf Hochtouren. Für die Ausführung dieser Arbeiten stellt uns die Landeskirche noch einmal Mittel zur Verfügung. Ziel ist es, dass Sie ab Mai 2023 das Unterdeck nutzen können. Ab September 2023 können wieder Veranstaltungen im Oberdeck stattfinden. Weitere Bilder auf unserer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/STZ.Westkreuz
Teil 15 - Vier Säulen – eine Himmelstreppe - viele Träume
Zum 4. Advent zeigen sich die vier Eingangssäulen im Foyer wieder in alter Schönheit. Fast ein ganzes Jahr waren sie vor den Abriss- und Bauarbeiten mit Holzplatten eingehüllt, um sie vor Beschädigung zu schützen. Um sie herum entstand die Himmelstreppe und neue helle Räume. Alte Toilettenanlagen wurden entfernt und der Blick geht von den Säulen wieder weit in den Kirchenraum hinein. Neu und Alt begegnen sich und haben jetzt Zeit sich kennenzulernen. Die Säulen erzählen ihre bewegte Geschichte von 1888 bis 2021. Die Treppe wird von ihrer Geburt schwärmen. Gemeinsam können wir uns auf die Treppen im Foyer auf die Stufen setzen und von einer offenen Kirche der Zukunft träumen. Weitere Bilder auf unserer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/STZ.Westkreuz
Teil 17 - Tresor ohne Schlüssel
Die Stimmung, Kosten und Erwartungen steigen mit dem Fortgang des Ausbaus. Fortschritte sind in den letzten Wochen sehr gut zu erkennen. Neuer Putz ist in der Gewölbedecke des Oberdecks aufgetragen und die fehlende Putzmalerei wird filigran ergänzt. Der Aufzug ist fertiggestellt und der neue Fußboden im Saal des Unterdecks ist verlegt. Probleme gibt es mit dem Einbau der transparenten Wände im Unterdeck, sehen aber für die nächsten Wochen eine gute Lösung. Die sanitären Bereiche werden in den nächsten Tagen gefliest.
Teil 18 - Wo sich Himmel und Erde verbinden
…steht natürlich das Westkreuz, weil es eine Himmelstreppe und einen Aufzug hat. Von einem Aufzug hat Jakob im Traum von der Himmelsleiter nicht geträumt. Wir tun es schon seit 20 Jahren. Seit einigen Monaten ist der Aufzug fertig. Jetzt können alle ins Oberdeck, das jetzt gerüstfrei seine ganze Pracht und Herrlichkeit zeigt. Es ist wie im Himmel. Mit Besucher*innen wird das Oberdeck zum Himmel. Zurzeit sind wir in drei Richtungen unterwegs.1. Wir koordinieren die vielen Handgriffe der unterschiedlichen Gewerke, damit kein Zeitverlust eintritt. Elektriker, Klempner, IT-Fachleute, Fliesenleger, Glasbauer, Beleuchter u.v.m. haben jetzt gut abgestimmt ihre Aufgaben zu erledigen, damit wir am 28.10. eröffnen können. Außerdem entscheiden wir über die Gestaltung der Tische und Stühle, Küchenmöbel und weitere Einrichtungsgegenstände. 2. Wir planen mit einer Künstlerin die sakralen Gegenstände für das Oberdeck.3. Wir planen für das kommende Frühjahr die Gestaltung des Außengeländes. Bei aller Planung und Entscheidung gehört immer dazu, dass wir die Finanzen nicht aus dem Blick verlieren.
Teil 19 - Ein bisschen internationales Flair auf der Baustelle Westkreuz
Sie sind Anfang der 90iger Jahre aus Jugoslawien geflohen, weil es in Bosnien-Herzegowina Krieg gab. Die Großfamilie wohnt seitdem in einem Ort bei Leipzig und sie sind absolute Spezialisten in der Steinverarbeitung. Sie können es bei der Himmelstreppe und im Westkreuz bestaunen. Aus der Slowakei sind vier junge Elektriker da, die das Westkreuz verkabeln. Große Kabelbäume durchziehen zurzeit das Oberdeck. Und die deutschen Maurer schwingen routiniert die Kelle. Auf der Baustelle besteht jetzt die Kunst, dass sich alle Gewerke gut abstimmen, die Architekten dirigieren und alle auf der Zielgerade an einem Strang ziehen. Inneneinrichtung, Küchenbau, Beleuchtung, Glas-Stahlbau, Elektrik, Malerarbeiten, Lüftungstechnik, Heizung, Tischlerarbeiten, Außenanlagen, IT Technik, Reinigungsfirmen u.s.w. – alle Akteure wissen um den Eröffnungstermin 28.10. 2023! Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für das Eröffnungsfest und für den ersten Gottesdienst am 31.10. 10 Uhr im Oberdeck auf Hochtouren.